Die Geduldigen   

Wieder im Moor hinter der Brache,
lehn ich am sturmgebeugten Stamm,
fernab der Häuser und der Straße,
meine Gefährtin auf dem Arm,
die niemals spricht, doch zu mir hält,
bricht auch die längste Nacht herein,
hier ganz am Rande dieser Welt.
Gestrandet oder bloß daheim?

All meine Freunde, die das Land
nicht einmal haßten, sind längst fort,
doch was soll ich mit dem Sextant
doch ohne dich an diesem Ort,
wo nicht einmal der Nordwind fegt.
Ich hab am Pier das Boot vertäut,
und vor und hinter uns da liegt
die grausam lineare Zeit.

Hallo, ihr Wächter über's Moor,
Gestalten, knochig und bizarr.
Wie lang ist's her, daß ich hier fror,
als ich euch sah zum ersten Mal?
Ihr ließt die kleinen Jungen rennen,
hinten am Krüppelbirkenhang,
daß sie noch heute fiebrig flennen
in ihrem Rasenmäherland.

Los kommt heran und setzt euch her
und spielt mir eure Lieder vor,
los laßt es mich noch einmal hör'n,
dieses Lamento aus dem Moor,
und wie am Hang die Meute kläfft,
und dauert's diesmal noch so lang,
ich halt es aus unterm Geäst,
geduldig am gebeugten Stamm.